01.12.2017: Die Digitalisierung in der industriellen Produktion erfordert neue Geschäftsmodelle, Geschäftsbeziehungen und komplementäre Geschäftsprozesse. Der Aufbau eines intelligenten Wertschöpfungsprozesses ist zunehmend Chefsache und die Frage, welche zusätzlichen Services Hersteller anbieten sollen, um das Produkt am Markt attraktiver zu gestalten, gewinnt nachweisbar an Wert.
Die Zeichen für die Industrie stehen klar auf Veränderung: Unternehmen wie PwC, Gartner oder Ericsson veröffentlichen regelmäßig Zahlen und Fakten über die rapiden Veränderungen in Unternehmen, insbesondere der Industrie. So steigt laut Gartner die Zahl der global genutzten Connected Things in diesem Jahr auf 8,4 Milliarden an. Allein in Sektoren wie Industrie 4.0, Smart Home und Smart City, in denen die Digitalisierung grundlegende Voraussetzung ist, bedeutet dies einen Zuwachs um 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den nächsten drei Jahren soll die Anzahl an Connected Things die 20-Milliarden-Marke knacken. Für 2022 sind bereits knapp unter 30 Milliarden prognostiziert.
Mit steigender Zahl vernetzter Endgeräte steigt zwangsläufig auch die Menge der zu verarbeitenden Daten. In der Folge avancieren technologische Entwicklungen wie das Internet of Things (IoT) zum „spielverändernden“ Fortschritt. Die Idee hinter dem IoT basiert im Prinzip auf Connected Devices: Automatisch sollen relevante Informationen aus der realen Welt erfasst, miteinander verknüpft und im Netzwerk verfügbar gemacht werden. Die Prognose, dass sich der weltweit mit IoT erzielte Umsatz von derzeit knapp 10 Milliarden Euro auf 23 Milliarden Euro im Jahr 2020 verdoppeln wird, scheint vor diesem Hintergrund nur logisch.
Smart Data – Smart Services
Am Beispiel der Smart Factory wird die grundlegende Veränderung der Denkprozesse durch IoT und damit verbundene Abläufe besonders deutlich: Die Smart Factory vereint nicht nur eine hochautomatisierte Fertigung mit intelligenten Produkte oder produktionsrelevanten Gegenständen, die sich selbst koordinieren und steuern. In der Smart Factory entsteht auch ein extrem hohes Datenvolumen, dass aus jedem einzelnen Prozessabschnitt resultiert. Daten, die es qualifiziert zu nutzen gilt – denn analysiert und aufbereitet wird aus den unzähligen, ungeordneten Informationen nutzbares Wissen: Smart Data. Zunächst generieren Unternehmen daraus Kenntnisse und sammeln Erfahrungen über die Kundenbedürfnisse. Auch die spezifische Nutzung der Produkte lässt sich daraus ableiten. Für die digitalisierte Produktion, Lagerhaltung und Logistik resultiert aus den gesammelten Daten weiteres Potenzial. Lieferzeiten lassen sich durch gezielte Vernetzung verkürzen. Anstelle von identischen Produkten aus der Massenfertigung treten personalisierte Erzeugnisse. Vernetzte Produkte wiederum schaffen einen direkten Draht zum Kunden. Sie geben Unternehmen die Chance, ergänzende Angebote zu erstellen, die vom Kunden entsprechend seiner aktuellen Bedürfnisse genutzt werden können. Er kauft damit nicht nur ein Produkt, sondern eine Fülle an Services: Die Kundenbindung steigt.
Online-Händler Amazon zeigt eindrucksvoll, wie User-Integration und individuelle Kommunikation die Beziehung zu den Kunden verändern: Auf vernetzten Produkte folgen personalisierte Services, die Kunden begeistern und den Markt verändern. Amazon Echo, Fire TV und Dash Buttons sind hier nur der Anfang. Das Produkt selbst verliert seinen alles überragenden Status. Vielmehr wird es zur Basis, um die herum Services und Dienstleistungen entwickelt werden. In diesen Angeboten steckt ein enormes finanzielles Potenzial: Der reine Produktverkauf wird mittelfristig weniger Umsatz generieren als die damit verbundenen Services. Wie viel Potenzial in Connected Devices und IoT steckt, haben die großen Player längst entdeckt. Sie bauen ihre Strategie deshalb konsequent aus: Amazon beispielsweise hat mit seinem Business-Portal begonnen, bewährte Strukturen aus dem B2C-Geschäft in den B2B-Sektor zu übertragen.
Worauf müssen Unternehmer achten?
Wer seine Kunden so individuell betreuen und langfristig binden will wie der Online-Händler, muss alle Nutzer eindeutig identifizieren und autorisieren. Diese Grundlage muss über alle genutzten Geräte hinweg umgesetzt sein. Die Zuordnung untereinander soll ebenfalls sicher erfolgen.
Systeme für das Customer Identity Management, wie zum Beispiel cidaas, können diese Anforderungen erfüllen. Unabhängig von der vom Unternehmen verfolgten Strategie sollten Sicherheitsaspekte stets oberste Priorität haben und akribisch umgesetzt werden. Um Kunden zu verifizieren und Betrüger zu erkennen, eignet sich de-duplication: starke Prognosefaktoren und Big Data Analysen erkennen den Nutzer mit hoher Sicherheit. Und stoppt mit Built-in Werkzeugen betrügerische Versuche oder Verdachtsfälle. Zusätzliche Sicherheit für Service und Nutzer bietet die Multi-Faktor-Authentifizierung. Sie verifiziert die Benutzeridentität über einen zweiten Kanal, beispielsweise per Sofortnachricht oder Anruf übermitteltem Einmal-Code, oder – zukunftsfähig – per Gesichts- oder Spracherkennung beziehungsweise Fingerprint. Passwörter werden damit überflüssig, der Zugang wird ergonomischer und noch sicherer. Für den Fall von verdächtigen Aktivitäten können, entsprechend hinterlegter Präferenzen, der Nutzer selbst oder der Anbieter alarmiert werden. Gleichzeitig ist es möglich Anmelde-Versuche und IP-Adresse zu blockieren. Basiert die Lösung auf sicheren Standards wie OAuth2, genügt sie in der Regel selbst höchsten Kundenansprüchen.
Den eingangs genannten steigenden Zahlen von Connected Devices werden derart moderne Lösungen ebenfalls gerecht: Jedes vom Nutzer eingesetzte Geräte wird erkannt und erzeugt eine entsprechende Information im System. Standards wie Social Login oder Single Sign On sollten ebenfalls zum Produktumfang gehören.